1. Mainauenlauf Bayreuth

Zum Thema schnell bloggen und langsam laufen, habe ich einen Ruf zu verlieren, deswegen – und weil ich eben dieses Jahr doch in der Heimatstadt an einem Lauf teilnehmen konnte – sitze ich gerade am Rechner und tippe schnell die Zeilen zum heutigen Mainauenlauf, der auf der Landesgartenschau in Bayreuth heute stattgefunden hat.

Diesmal habe ich mich wirklich erst kurz vor Schluß angemeldet, ohne zu wissen wie es beim Tiergartenlauf klappt, war mir das zu unsicher, nach dem zufriedenstellenden Ergebnis keimte in mir aber schnell der Wunsch vor den eigenen Toren den nächsten 10er zu laufen.

Sicherheitshalber rekapituliere ich nochmals meine Vorbereitung 2016 – Jahreskilometerumfang 80km, davon 10km auf Wettkampftempo. Ich laufe jetzt wieder seit ca. 5 Wochen, vorher nichts, Leisten-OP. Zusätzlich natürlich Rad fahren, etwas Athletik und inzwischen regelmässig Yoga … davor? Ach einfach nachlesen, ich mag das 9 monatige Drama nicht mehr erzählen.

Damit verfalle ich zwar in die typische Ausdauersportlerhaltung vor dem Wettlauf erstmal alles zu relativieren, aber es ist nun mal so. Ich komme aus einer anderen Grundlage als alle Jahre zuvor.

1. Mainauenlauf Bayreuth

Sowieso schon eine gute Idee, die Landesgartenschau ist ein einmalige Ereignis. Super wenn man es schafft, da noch eine Laufveranstaltung unter zu bekommen, hinzu kommt, dass der organisierende Verein, dass meines Wissens auch noch zum ersten mal getan hat.

Seitdem ich laufe, ist die Zahl der in und um die Stadt angestiegen, aber der Mainauenlauf ist auf jeden Fall eine Premiere was Strecke & Co. anbetrifft. Für die 10km Starter galt es den Rundkurs zweimal zu laufen, mit kurzer Pendelstrecke und Triathlon-Style Armbändchen zur Rundenzählung.

Dazu natürlich freien Eintritt in die Landesgartenschau, was durchaus auch ein Erlebnis ist. Also die Idee ist schon mal Spitze.

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Pre-Run Warmup vor dem Start

Eskalation die Zweite

Also das Ziel war klar, weniger Höhenmeter als in Nürnberg also musste es etwas schneller gehen. Am Vorabend hab ich noch mit den Nachbarn beim grillen darüber philosophiert wie schnell es wohl sein könne, ich hab mich selbst mal auf Sub50 eingenordet. Immerhin eines meiner ersten sportlichen Ziele, dass ich dann das erste mal mit 49:00 gerissen hatte.

Diese Woche gab es keine Vorbereitung, mein Sohn hat einen Infekt und mir minimal etwas mitgegeben, die Woche über hatte ich eher leichte Gliederschmerzen, dafür war ich optimal erholt. Den Weg zum Start des Mainauenlauf trat meine Familie und ich mit dem Fahrrad an, also schon mal etwas locker machen.

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vor dem Start

Am Gelände angekommen rein, warmgelaufen und abgewartet. Als ich so im Gedränge stand, bekam ich schnell ein ungutes Gefühl. Die Strecke war mir bekannt, ein normal breiter Radweg … da sollen also 795 Läufer durch? Besser etwas weiter nach vorne dachte ich mir.

Als dann plötzlich der 60 Minuten Ballon neben mir stand und ohne jeglichen Countdown (hab ich den nicht gehört?) der Startschuß fiel, war es aber schon zu spät. Gefangen im Gedrängel.

Im Rückblick wohl ziemlich gut, denn der erste Kilometer in 4:26 war dann trotz Getümmel eeetwas übermotiviert. Nach 500 Metern stand schon meine Familie am Rand und ich konnte meinen Kurzen (der inzwischen absolut begeisterter Laufsportfan ist und alles was nicht bei drei auf dem Baum ist abklatscht und anfeuert) abklatschen.

Die nächsten 1,5km arbeitete ich mich weiter nach vorne, das Tempo war gut, allerdings der Puls schon recht hoch und die Steigungen sollten noch kommen.

Am ersten Hügel zog ich noch gut weg, immerhin ging es danach direkt bergab. Die Verpflegung lies ich aus und lief den Anstieg (der Gleichzeitig eine Wendepunktstrecke ist) nach oben.

Etwas unglücklich war, dass hier die etwas langsameren 5km Läufer zu überholen waren und schon wieder schnelle 10er bergab kachelten. Hier wäre statt 2-3 Helfern ein gespanntes Flatterband in der Mitte die bessere Variante gewesen, obwohl es so schon schwierig genug war zu überholen.

Oben angekommen hieß es Armbändchen schnappen und wieder abwärts nur um am Fuße des Hügels gleich den nächsten in Angriff zu nehmen. Der „Col Belotta“ (absolut prädistiniert für ein Strava Segment, deswegen hab ich gleich mal eines erstellt) macht das ganze durchaus anspruchsvoll. Mein Puls knallte auf jeden Fall gut nach oben. Das an der Spitze mit 3:44er Pace hochgeballert wurde lässt mich nur noch staunen.

Oben angekommen, hieß es kurz erholen und dann Handbremse lösen und bergab laufen lassen um die erste Runde abzuschließen. Ich fühlte mich gut, merkte aber, dass ich besser keine Experimente mache (es zuckte die 45:xx durch den Kopf) und lieber sicher unter 50 Minuten laufe. Ich rechnete kurz hin und her und nahm mir was mit 47:xx vor.

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zweite Runde – schon etwas anstrengender

Aus diesem Grund lies ich auch ein paar Überholer ziehen, aus Angst mich abzuschießen. Also weiter mit Druck gelaufen, den ersten leichten Anstieg hoch merkte ich aber schon, dass da nicht mehr viel ging. Abwärts kaum erholt und dann am Wendepunktanstieg richtig drin gehangen. Mehr pushen ging einfach nicht. Bändchen schnappen, bergab rollen lassen und den „Col“ das zweite mal hoch… ganze 10 Sekunden langsamer.

Dafür hieß es aber im letzten Downhill wieder ballern, schon wieder 3:25er Pace … wenigstens bergab hab ich das inzwischen sicher drauf! :-)

Für einen ordentlichen Zielsprint war aber nicht mehr genug Power übrig, ich bin froh, dass das Herzfrequenz-Diagramm das genau so sieht. Kurz den Würgereiz vor der Ziellinie unterdrückt und drüber. Handgestoppte 46:58 sind mal eine Ansage, auch wenn die Uhr von 9,7km (bei anderen Strava Läufern 9,8-10km) ausging.

Fazit

Smiley, Bayreuth, Lauf der Sinne, Mainauenlauf, Oberfranken, LGS, Run, Laufen, WettkampfMeine Startnummernmagneten sprechen eine deutliche Sprache, ich war happy, denn ich hab nicht nur mein Ziel erreicht, ich hab es auch noch übertroffen.

Dazu kommt, dass meine Problemzone rechte Hüfte während des ganzen Laufs ziemlich moderat war, auch wenn es jetzt beim schrieben der Zeilen hier etwas an den bekannten Stellen zwickt und zwackt.

Die Strecke ist herausfordernd, flach ist etwas anderes. Den Kritikpunkt habe ich mit der Pendelstrecke schon benannt, ansonsten super organisiert, Verpflegung ausreichend vor allem ganz tolle Sachen im Nachzielbereich, die man inzwischen nicht mehr einfach so findet. Man merkt dem Lauf an, dass hier ein reiner Laufverein zu Gange war, meiner Meinung nach blieben keine Wünsche offen.

Dazu natürlich noch die Gelegenheit direkt vor Ort mit der Familie noch Zeit zu verbringen, die Natur zu genießen und ein bisschen was zu essen.

Für mich eine tolle Sache, die sich auch persönlich gelohnt hat. Allerdings hat mich direkt nach dem Ziel direkt der Hafer gestochen und ich habe mich von Jörg vom #Twitterlauftreff sozusagen per Telefon in Fürth Morgen zum Metropolmarathon 10er anmelden lassen. Ob ich das Morgen bereuen werde? Wahrscheinlich, aber es ist Zeit für:

MAKE #ALLEBEKLOPPT GREAT AGAIN!

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