Maisels Fun Run 2014

Maisels Fun Run 2014 – Halbmarathon

Maisels Fun Run 2014

Maisels Fun Run 2014

Da ist er wieder, dieser „Kinder, wie die Zeit vergeht“-Moment. Es kommt mir gar nicht so vor, als wäre ich vor einem Jahr meinen ersten Wettkampf gelfauen. Und schon stehe ich beim Maisels Fun Run 2014 wieder am Start. Letztes Jahr ging es mit dem „Firmenteam“ an den Start, das sicherte mir immerhin in der Firmenzeitung eine Erwähnung als schnellster Läufer. Man sieht schon, das Leistungsniveau war eher gering.

Halbgare Halbmarathonvorbereitung 2014

In meiner Wettkampfplanung war der Lauf noch als Viertelmarathon geplant. Nach der Absage des Marathon habe ich auf den Halbmarathon umgeschwenkt und den Metropolmaraton in Fürth als Hauptwettkampf gesetzt. Gepusht von den zwei 10K Bestzeiten dieses Jahr hatte ich beim Obermainmarathon auf einiges gehofft – aber ohne lange Läufe und auch noch mieserabel getapert war die Bestzeit nicht nur knapp sondern kräftig verpasst.

Maisels Fun Run 2014 Entscheidungsgrundlage

klare Sache – mehr km pro €

Es dauerte keine zwei Tage bis ich mich dann beim Maisels Fun Run 2014 nach reichlichen und fundierten Überlegungen angemeldet habe. Direkt motiviert habe ich gleich mal versucht mein Training anzupassen. Mehr HMRT etwas mehr Umfang und … ähm ja … etwas mehr Erkältung.

Einmal Halsschmerzen plus einmal richtig Volltreffer mit 10 Tagen Pause, die ich erst letzten Sonntag beendet habe. Das ist nicht mal Sub-Optimal, sondern weiterhin ein nicht vorhandenes Halbmarathontraining.

Mein Maisels Fun Run 2014

Maisels Fun Run 2014, Halbmarathon, Ziel

so viel vorab … ich hab’s vorher durch geschafft!

Mein Wettkampfwochenende beginnt erst mal damit, dass ich mich fühle, wie durch den Wolf gedreht. „Gratuliere“ denke ich mir – noch keinen Meter gelaufen und schon tun die Beine weh. Quasi – Phantomschmerzen. Die letzte kurze Einheit am Freitag ging ganz locker – nochmal 1000 und 2000m im HMRT.

Insgeheim hoffe ich auf den City-Lauf Dresden Effekt. Am Samstag davor, hatte ich beim lockeren Traben einen Puls wie im Wettkampf, ich vermutete ein aufziehende Erkältung und lief dann Bestzeit. Aber auf so ein Orakel sollte man sich nicht verlassen.

Irgendwo zwischen Fluch und Segen startet der Maisels Fun Run um 11:00 Uhr. Mitte bis Ende Mai nicht unbedingt ein Segen, immerhin war es letztes Jahr auch ganz schön warm. Nachdem es am Samstag noch kräftige Gewitter und Regen gab, war aber am heutigen Renntag davon keine Spur. Morgens keine Wolke zu sehen und die Wetterdienste waren sich einig – 24°C sollte es werden. Der Segen für mich ist, dass ich nur 15 Minuten von der Strecke entfernt wohne, somit hatte ich heute mal keinen Stress bei der Anreise.

Nachdem ich meine Tasche abgegeben habe, erlebe ich ein (negatives) Wunder. Der Maisels Fun Run ist wohl der einzige Lauf, bei denen es vor den Damentoiletten keine dafür aber vor der Männertoilette eine um so längere Schlange gibt. Nachdem das erledigt ist, laufe ich mich ein – schön im Schatten und locker.

Punkt 11:00 Uhr fällt der Startschuß – ich habe mich wohl ziemlich passend im Halbmarathonfeld positioniert und komme gut weg, muss nicht viel überholen und laufe ein ziemlich gutes Tempo. Der Plan ist auf 1:50:00 zu laufen – dafür bin ich den ersten Kilometer zu schnell, aber das ist ja eh immer das gleiche.

Es geht es Bayreuther Marktplatz entlang, wo meine Fanbase mich tatkräftig und mit Fanshirt anfeuert, am Haus Wahnfried vorbei (der Wahn kommt erst in der zweiten Runde) und durch den Hofgarten. Dort gibt es glücklicherweise Schatten, denn es ist tatsächlich ganz schön warm. Am Straßenrand prangt ein ziemlich optimistisches Parkverbot („25.05. 08:00 bis 14:00 Uhr Marathon“) und wenige Meter weiter haben sich ein paar Sadisten eingefunden, die direkt an der Laufstrecke einen Grill anfeuern und an einem Biertisch direkt auf dem Gehsteig die Leckereien aufgebaut haben. In der zweiten Runde wird es richtig gemein, denn da haben sie schon Steaks und Bratwürste aufgelegt.

Weiter Richtung Universität Bayreuth und der ersten Verpflegungsstation Wasser gegriffen. Da ich trinken eh nicht drauf habe, habe ich es eben zum kühlen benutzt. Denn direkt nach der Uni folgt der wärmste Teil. Etwa zwei Kilometer ohne Schatten. Ich komme gut durch und habe inzwischen akzeptiert, das ich die 1:50:00 kräftig verfehle. Fast jeder Kilometer aktuell unter 5:00. Mit Schrecken denke ich an den Stadtlauf Nürnberg, bei dem ich auf der ersten Runde überzogen habe und grandios in der zweiten eingebrochen bin.

Maisels Fun Run 2014

gegen Ende der ersten Runde fliege ich nur so dahin

Am Bayreuther Röhrensee gibt es schon wieder etwas zu trinken. Wieder nur zum befeuchten, ich laufe in einer ziemlich homogenen Truppe als mich der Sieger des 10,5km Laufs (der 15 Minuten später startet) bei KM 8 locker flockig überholt.

Es geht Stadteinwärts, wo mich mein privater Fanclub wieder begrüßt und netterweise auch Fotos macht. Die erste Runde bin ich wirklich ziemlich gut gelaufen. Ich habe sogar meine Viertelmarathon-Bestzeit von 2013 mal locker um 3 Minuten unterboten … nur mit dem Unterschied, dass ich 2013 fast im Ziel verendet bin und jetzt eine Schleife drehe und noch mal auf die Runde gehe.

Zu dem Zeitpunkt ist mir quasi schon klar, dass die Bestzeit kräftig wackelt. Selbst ein harter Einbruch mit mehreren Gehpausen würde die Zeit kaum gefährden. Aber diesmal bin ich mental besser drauf und vorbereitet. Ich nehme etwas Tempo raus – weiterhin Sub 5:00 habe ich nicht drauf, aber 5:05 bis 5:10 geht klar. Also weiter brav – wo es geht – im Schatten laufen und das Tempo im Griff behalten.

Ich merke so langsam, wie der Puls steigt – aber noch nicht in gefährliche Bereiche. Auch die Beine machen noch gut mit – nur eben nicht mehr 4:5xer Pace. So viel ist sicher.

Nachdem ich den Grill passiert habe und auf die Uni zulaufe, merke ich, dass ich unbedingt etwas trinken muss. Im Umkehrschluss heisst das, kurze Gehpause – sonst geht das schief. Ein Becher Iso für mich und ein Becher Wasser über den Kopf und schon geht es weiter. Kurz nach der Verpflegung geht es kurz bergauf. Hier macht sich regelmässig in Wettkämpfen mein Training bezahlt. Ich verliere hier kaum Zeit und schließe wieder auf „meine Gruppe“ auf.

Maisels Fun Run 2014

ungewohnt dynamisch

Nun geht es wieder auf die sonnige Runde um das Uni-Gelände. Weiterhin kein Schatten, inzwischen keine Zuschauer mehr. Die hälfte geht es leicht (ganz ganz leicht) bergab – das nutze ich und lasse rollen, aber nicht übertrieben. Am Röhrensee brauche ich aber schon wieder etwas zu trinken. Ich habe richtig Durst (das kenne ich sonst beim Laufen nicht) und muss schon wieder gehen. Diesmal aber kaum mit Zeitverlust.

Nun ist mir die Bestzeit nicht mehr zu nehmen. Es geht bergab und durch die Stadt, wo mich wieder die Zuschauer pushen. Auf dem letzten Kilometer möchte ich dann doch noch mal anziehen, aber mein Waden signalisieren mir, dass ich so einen Quatsch doch lassen soll und drohen mit einem massiven Krampf. Also gut – ich schließe einen Nichtangriffspakt mit meinen Waden und rette mich mit 4:48er Pace ins Ziel… drücke ab und bin absolut baff. Auf meiner Uhr steht 1:47:00 … es ist 24°C ich war in den letzten 2 Wochen 10 Tage krank und was ich so mache, traue ich mir gar nicht Training zu nennen.

Allerdings reicht es mir auch – ich mache es mir mit einem Wasser- und einem Weizenbecher im Schatten bequem. Kipp mir den Wasserbecher über den Kopf und versuche meine Körperfunktionen wieder in Griff zu bekommen

Maisels Fun Run 2014 – mein Fazit

Was gibt es zum Maisels Fun Run schon zu sagen. Anreise ist für mich kein Thema, Startgebühren sind zwar im Vergleich zur Region relativ hoch, aber die Organisation ist wirklich gut. Die Stimmung ist auf guten Teilen der Strecke Spitze. Der Stau vor der Toilette ist nicht so schlimm, der vor der Dusche hätte nicht sein müssen. Aber die Damen konnte sich eben wie die Herren über zwei Duschcontainer freuen und mussten somit nicht warten.

Die Versorgung mit alkoholfreien Weizen ist bei einem Lauf einer Brauerei sicher gestellt. Das es im Ziel 2 Std. nach Start allerdings keinen Bananen mehr gab und leider nirgendwo etwas salziges oder Gebäck zu sehen war, finde ich nicht so toll. Der Plan ist wohl, dass die Leute am gleichzeitig laufenden Brauereifest das ganze Zeug kaufen.

Persönlich bin ich wirklich zufrieden. Immerhin habe ich meine Bestzeit um 3 Minuten und 16 Sekunden verbessert. Nachmittags war das Ergebnis da. Offiziell sind es 1:46:58 geworden. Also keine Sorge … nächstes Jahr komme ich sicher wieder, mal sehen auf welcher Strecke.

Maisels Fun Run 2014

BESTZEIT!

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12 Kommentare

  1. Glückwunsch zur PB !!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich kann mich nur wundern was du mit deinem total professionellem, total strukturiertem und im letzten Detail durchdachten Training auf die Beine stellst :-) :-)
    Da kann man ja fast neidisch werden.

    • Hi Alex,

      ja ich finde auch mit meinem Trainingssystem sollte ich ein Buch schreiben und das ganze verkaufen. Arbeitstitel „das Chaos Prinzip“ :)

      Ich habe gesehen, dass Du auch gelaufen bist – bist Du zufrieden?

      VG
      Daniel

  2. Hey Daniel,
    Auch wenn es die Zeit nicht vermuten lässt: Ja ich bin sehr zufrieden. Seit Staffelstein habe ich ein Motivationsproblem und kann mich zu keinem strukturierten Training mehr aufraffen. Ich hab die Tempohatz irgendwie satt und muss erst mal wieder den Spaß am laufen finden.
    Ich wollte den Lauf heute vollkommen ohne Stress und Tempogebolze laufen. Ganz gemütlich in 2h laufen und sehen ob man so einen Wettkampf auch mal locker laufen kann uns Spaß haben kann. Und das Ergebniss war –> Yes i can !!!!!!!!
    Es war schön mal mit dem ein oder anderen ein Pläuschen zu halten und ab Km 15 hab ich sogar den Pacemaker für die 2h für zwei Damen und einen Herren gespielt. Von daher war das heute einer meiner schönsten Läufe.
    Ich denke mal ich lass jetzt öfters mal das Garmchen daheim und laufe einfach mal wieder des Laufens Willen.
    Gruß ein sehr zufriedener Alex :-)

    • Freut mich zu hören – wenn es vor allem an der Motivation mangelt, bringt Zeitdruck ja auch nix (siehe meine Marathon-Ambitionen – kaum war der Marathon vom Tisch, war die Motivation wieder da).

  3. Hallo Daniel,

    herzlichen Glückwunsch. Das Buch würde ich mir kaufen! Denk mal drüber nach… ;-)
    Im Ernst – super, ich bin beeindruckt. Ein toller Lauf und wie es sich gehört ein schöner Bericht dazu!

    Viele Grüße,
    Thomas

  4. Solange so etwas dabei herauskommt, musst du dich über fehlendes Training und nervende Erkältungen auch nicht beschweren. Glückwunsch zur Bestzeit!

    … ich fange jetzt auch lieber nicht mit „Was wäre wenn …“ an. Den Gedanken hattest du bestimmt schon selbst. Aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal ja, dass du sogar vorbereitet am Start stehst.

    Oder brauchst du einfach diese besondere Art von Glücksbringer? ;)

    • Vielen Dank!

      Ja dieses „was wäre wenn“ habe ich per Twitter ein paar mal zu hören bekommen. Das ist mir selbst klar und ehrlich gesagt, nagt das ganze dennoch ganz schön an mir. Dazu wird es in den nächsten Tagen ganz sicher auch einen Blog geben. Aber letztlich hilft es mir nichts.

      Suboptimale Vorbereitung allein ist aber auch nicht das Wahre. Vielleicht im Herbst – da ist bis jetzt nichts geplant. Für den HM am 29.6. ist der Zug fast abgefahren – da versuche ich noch etwas zu richten.
      Den 10er am 26.7. kann ich vllt. noch etwas besser vorbereiten. Mal sehen…

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