Liebe Leserinnen und Leser dieses wunderbaren Sportblogs,
ich freue mich Ihnen heute – nicht nur unter dem sozialen Druck meiner neuen Patreon Unterstützer, ein neues Werk aus der Reihe „melden ohne zu denken“ zu präsentieren.
Aber eines nach dem anderen. In Wirklichkeit gehe ich schon die letzten 1-2 Wochen mit den Gedanken schwanger etwas zu schreiben. Etwas zur „Anti-Off-Saison“, etwas zu läuferischen Zielen und zu persönlichen. Etwas zu Abenteuern und etwas zu 2018. Ein paar Dinge haben es heute in diesen Blog Beitrag geschafft.
Die Zeit nach dem Karwendelmarsch war es recht ruhig. Einerseits war ich dabei meinen Knöchel auszukurieren, andererseits habe ich langsam wieder Energie für das Training für den Kreuzberg50 gesammelt. Dazu später dann nochmals mehr. Zudem galt es nach dem Sommerurlaub wieder in den Job zurück zu finden, immerhin hatte ich mir auf die Fahnen geschrieben wieder regelmässiger zu trainieren.
Was war also die letzten 4 Wochen los? Zum einen klettert das Gewicht weiterhin fröhlich nach oben. So langsam ist ein Plateau erreicht. Ein Hochplateau wohlgemerkt. Alles was ich per Challenge im Frühling runtergespeckt hab, erreichte im Mai den Tiefpunkt. Inzwischen stehe ich wieder stabil über 80kg, was klar nicht dick ist, aber für mich eben schon wieder mehr. Inzwischen ist der Unwohlfühlpunkt erreicht. Ich habe viele Anzüge weggepackt und dieses Jahr neue gekauft. Letzte Woche war es dann so weit, bei einem dieser neuen Anzüge kneift die Hose. So habe ich mir das NICHT vorgestellt. Konkrete Ziele und Ideen habe ich noch nicht, aber ich will wieder runter. Bei den Laufrunden ist es absolut spürbar, dass ich etwa 4 Wohlfühl-kg oder wenn man es ganz sportlich haben will sogar 6kg zu viel auf den Rippen rumschleppe.
Prima dass es jetzt Spe(c)kulatius und Lebkuchen gibt. Genau das richtige um meine innere Motivationslage zu testen.
Erreichen will ich das ganze durch mehr Krafttraining. Es ist jetzt Herbst, die Zeit in der ich das gut auf die Reihe kriege. HIIT & Co. sind da mein Freund und ich bin guter „Kunde“ von Fitnessblender. Das erste Workout habe ich schon hinter mir, die 40 Minuten waren die pure Hölle – doof war auch, die Übungen im Wohnzimmer zu machen, während der Kaminofen an war. Aber das soll wieder reglemässig folgen. Gleiches gilt für Yoga, das ich komplett aus den Augen verloren hatte, nachdem ich im Job das Pensum hochfahren musste. Auch hier gab es schon einige Erkenntnisse – nämlich das ich ohne Übung ganz schnell wieder Unterschiede zwischen den Körperseiten spüre.
Ansonsten habe ich mir mal das ein oder andere für 2018 ausgeguckt. Was könnte passen, was will ich machen.
Eines ist klar, die 2-Gipfelige Planung – Frühjahr, Frühsommer hat dieses Jahr sehr gut geklappt. Ich habe gut aufbauen können, war sehr motiviert und hab das A-Ziel ZUT super „antrainiert“ und auch gefinisht. Das passt zu den Dingen die in der Vergangenheit passiert sind. Ich schaffe mit meinem Job, meinem Privatleben, meiner Familie nur einen Leistungshöhepunkt im Jahr. Meist rund um den Mai/Juni. Das war die letzten Jahre so, das war dieses Jahr so. Herbstmarathon & Co. ging jedes mal in die Hose, der Sommer bedeutet bei mir so gut wie jedes Jahr Formverlust und wenig Motivation für Training. Fragt mich nicht warum, ich bin im Sommer gerne draussen, aber die Motivation für richtiges Training verschwindet zwischen lauen Abenden und Eiskugeln.
Es fielen so die ein oder anderen Namen. Es gibt einen Kalender mit den Schulferien und schon ein paar Ideen. Raus für 2018 ist der ZUT. Nicht weil ich ihn für mich durchgespielt habe, er liegt einfach nicht gut. Auf der Wunschliste steht klar der UTLW und auf der Prio A Liste eher mal der Stubai Ultratrail. Den habe ich mir ziemlich in den Kopf gesetzt. Ob und wo die Anmeldung erfolgt, entscheidet letztlich der Bauch (also jetzt nicht wegen dem Gewicht). Auch für nächstes Jahr wird es wohl wieder keinen Herbstmarathon oder überhaupt einen Marathon für mich geben.
Auch wenn ich letzte Woche vor der ARD-Übertragung des Berlin Marathon hockte, mit meinem Sohn mitgefiebert habe und mich selbst an meine zwei Teilnahme erinnerte… die Faszination für mich ist nicht mehr so groß. Trotz Second-Screen Timeline, viel Wirbel und bekannte Namen in den Tracking Listen. Ich habe es nicht vermisst dort zu stehen, dort zu starten. Ich stehe auch heute, nach 2 offiziellen und einem Privat-Ultralauf immer noch bei 4:08 Marathon Bestzeit. Damals vor 2 Jahren, mit weicher Leiste, zu schnell angelaufen und total verreckt. Ich habe allerdings 0,0000 Motivation diese Zahl zu korrigieren. Es würde gehen, sehr sehr sicher.
Die größte rein läuferische Leistung dieses Jahr, war der Wings 4 Life Run in München. 29km in 2:22h – das spricht dafür, ohne Langintervalle, ohne Tempotraining, aus dem Ultratraining heraus. Aber allein das Ergebnis reicht mir schon, macht mich zufrieden und reicht nicht als Antrieb. Wer weiß, es wird sich vielleicht wieder ändern, aber aktuell habe ich einen langfristigen Plan, einer der bis in den Herbst 2019 reicht und da passt Tempogebolze für den Marathon nicht rein. Das passt nicht zu mir und meinem Leben … und ich mache meinen Sport für mich.
Wo führt also der Weg 2018 hin? Seit gestern Abend offensichtlich wieder an die Spitzhaustreppe nach Radebeul. Die Jungs der #KCHNCRW sind wieder am Start, diesmal nicht als Dreierseilschaft, sondern noch schlimmer. Diesmal starten wir Solo. Wie genau das mit dieser Anmeldung passieren konnte … ach keine Ahnung. Auf einmal war es geschehen. Vorher hatten wir darüber geredet, jetzt ist es so weit.
Ich habe gemerkt, dass ich das will und das brauche. Wieder ein richtig großes Ding. Etwas ganz neues. Die richtig harte Nummer. 24h über die Treppe, 100 Runden? Keine Ahnung. Aber wieder einen Schritt weiter raus aus der Komfortzone. Einen Schritt raus aus der Normalität. Aus dem Alltag. Hin zum persönlichen Abenteuer. Hin zur persönlichen Grenze. Ich nehme das gerne an. Ich habe Bock drauf, zu sehen, wie ich das packen kann, was geschieht, wie ich damit umgehe. Meine eigene kleine Feldstudie an mir selbst … ich bin mein eigener Hamster im Rad!
Auf ein neues!
An dieser Stelle möchte ich natürlich noch meinen Patronen persönlich danken für die Unterstützung für Endurange.com – danke geht an Flo, Eric, Jari und einem ebenso netten wie anonymen Unterstützer. Vielen Dank für eure Hilfe. Möchtet Ihr Endurange gerne auch Unterstützen, dann könnt Ihr das gerne über Patreon.