Hin und wieder meldet man sich für Dinge an, bei denen man sich am Ende fragt, warum genau man das nun getan hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieses Gefühl meist kurz vorher von Panik abgelöst wird und danach nie mehr wieder kommt. In der Vorbereitung herrscht aber gerne das Gefühl, viel zu wenig und zu schlecht trainiert zu haben (an dieser Stelle einen lieben Gruß an den aktuellen Schnaufcast).
Nun hab ich nicht nur viel zu wenig und schlecht trainiert, sondern wegen Grippe und danach OP erstmal gar nicht. Meine Radform ist irgendwo im nirgendwo. Nun hat Garmin mit der #BeatYesterday Kampagne mein aktuelles Trainingsmotto zu Papier gebracht. Passt ja auch so für den Ausdauersportler, wer nicht um Platzierungen rennt oder fährt, der will sich selbst schlagen.
Mein persönliches Alpe d’Huez liegt dieses Jahr am Nürburgring beim #allebeklopptRacingTeam und kurz darauf bei den 220km des Frankenwald Radmarathon. Rad … Rad und nochmals Rad.
Nun trainiere ich, seitdem ich sportlich Rad fahre, quasi Frei Schnauze. Für die MSR300 hatte ich eine grobe Struktur, aber ich habe mich selten daran gehalten. Hin und wieder fahre/fuhr ich Trainingseinheiten bei Zwift, aber alles in allem war es eine Kombination aus Umfang und der Ausnutzung der Mittelgebirgstopograhie.
Garmin Vector 2
Irgendwann stößt man als technikaffiner Radfahrer auf das Thema Wattmessung und wattbasierte Trainingssteuerung. Das ist Hightech, bietet aber die Möglichkeit, Faktoren wie Steigungen, Gegenwind und Co. mit in das Training einfliessen zu lassen. Das ganze ist objektiver als die reine Pulsfrequenz und soll in Kombination aus Leistung und Puls eine genauere Steuerung zulassen.
Da meine Sport-Gadgets zum größten Teil aus dem Garmin Universum stammen, kam ich so irgendwann auch mal zum Garmin Vector 2, vor allem weil ich das passende Pedalsystem verwende und die Montage ziemlich einfach sein soll. Netterweise habe ich einen Garmin Vector 2 zum testen zur Verfügung gestellt bekommen. Einerseits interessiert mich daran, wie unproblematisch das ganze zu installieren und auf andere Fahrräder zu wechseln ist und andererseits möchte ich im Testzeitraum natürlich auch sehen, was der Blick auf die blanken Wattzahlen im Training wirklich ändert.
Die Montage
Am Anfang hat der Wattmessungs-Gott aber die Montage gestellt. Ich bin zwar kein typischer Handwerker-Typ, aber der Reiz, am Rad etwas selbst machen zu können, ist doch groß. Deswegen dachte ich, dass so ein mittelmässig unbegabter Typ wie ich, dass doch auch schaffen können sollte.
Das ganze habe ich in einem Video festgehalten um zu zeigen, was man braucht, worum es geht und wie man nun die Pedale korrekt ans Rad bekommt.
Als kleine Ergänzung zum Video: ich hatte nach der ersten Installation etwas Probleme. Hauptsächlich mit dem Pairing und der Anzeige der Daten. Teilweise hatte ich nur die halbe Anzahl Pedalumdrehungen und unrealistische Watt-Werte. Im Video habe ich erwähnt, dass ich die Pedale ohne Drehmomentschlüssel festziehe. Ich war wohl etwas zu zaghaft, immerhin sollten es um die 35NM sein.
Um die Messprobleme zu beheben habe ich die Pedalsender einmal komplett mit neuen Batterien ausgestattet und vor allem – das war ein Tipp aus dem Netz – die Initialisierung während der Fahrt mit ziemlich genau 80RPM vorgenommen. Seitdem misst der Garmin Vector 2 auch realisitische Zahlen. Ob und wieviel Einfluss das Anzugsdrehmoment hat, vermag ich nicht zu sagen – aber laut Stimmen im Netz ist es ein entscheidender Faktor.
Wie geht es weiter?
Die ein oder andere Ausfahrt mit Wattmessung habe ich nun schon hinter mir. Der Garmin Vector 2 funktioniert und verrichtet seine Arbeit. Neben den reinen Leistungswerten gibt es eine Vielzahl an Werten … ob ich die überhaupt alle deuten kann (und will) wird sich zeigen.
Während ich dabei bin im Sinne von #BeatYesterday meine Form nach und nach wieder zu einer ebensolchen zu bringen und langsam wieder in einen Trainingsalltag zurückzukehren, gilt es als nächstes einen Schwellentest zu machen. Dazu gebe ich mir noch ein paar Tage Zeit. Ich werde euch auf jeden Fall über meine Bemühungen zum Thema wattbasiertes Training auf dem laufenden halten.
Bis dahin nehme ich auch gerne Tipps, Trainingspläne oder Literaturtipps entgegen. Ich bin gespannt, was sich so entwickelt und ob ich ggf. Rad am Ring doch irgendwie überstehen werde.