Was macht man nicht alles für sein Hobby. Drei, vier oder sogar fünf Einheiten in der Woche versucht man in 7 Tage voller Freizeit, Arbeitszeit und andere Zeit zu bekommen. Gar nicht immer so einfach, vor allem wenn man bestimmte Rahmenbedingungen einhalten möchte. Ich habe mir schon zu Zeiten meines Fernstudiums auf die Fahnen geschrieben, dass meine Familie so weit möglich unbehelligt sein soll. Ganz geht natürlich nicht, das wäre Selbstbetrug – genau so sieht es natürlich auch mit dem Laufen aus.
Allerdings ist es das eine, mal eine Stunde Laufen zu gehen und das andere ist, Samstag Morgen um 6 Uhr die ganze Familie aufzuwecken um vom Hotel aus eine Runde zu drehen. Ich habe es also besser sein gelassen, wohlwissentlich dass der restliche Tag keine weiteren Möglichkeiten zum Laufen offen hält. Nachdem dann Sonntag die Heimreise auf dem Plan stand und 450 Autobahnkilometer abgerissen waren gab es etwas zu sehen, dass ich am Mittwoch zwar schon nah aber noch etwas entfernt bemerkt habe.
In Bayreuth herrschte Dauerregen – Dauer meint in diesem Fall mehr als einen halben Tag. Aber nicht irgend ein feiner kleiner Regenschauer sondern der Herbst zeigt mir seine grausigen Vorboten … Wind, Regen und düstere Wolken. Alles in allem kein toller Ausgangspunkt für einen Lauf.
Motivation am Boden, viel zu mächtiges Abendessen kontra zwei Einheiten in einer Woche ausfallen lassen? Nee, das wollte ich nicht. Meine Laune war zwar schon etwas angeschlagen, aber letztlich bin ich doch noch raus … 19:45 Uhr ging es raus.
Der Himmel hing so niedrig, dass man meinen konnte die Wolken sind zum greifen nah. Der Regen prasselte auf meine Schirmmütze und läuft vorne in Strömen herunter. Die Regenjacke ist schnell schon patschnass, die Schuhe stehen unter Wasser weil der Weg teilweise nur noch aus Pfütze besteht. Es ist sehr schnell Dunkel aber die um mich herum nur das prasseln des Regens auf ein Maisfeld … die 3 Leute die ich getroffen habe halten mich sicher für geisteskrank – aber ich trainiere eben diesmal meinen Kopf, ich dressiere meinen Schweinehund, ich überwinde Grenzen die nur in meinem Kopf vorhanden waren.
Es war kalt, windig, nass … so eklig, dass es einem den Sommer in windeseile austreibt. Kilometer um Kilometer laufe ich immer schneller, weil ich einfach nur noch nach Hause möchte, in die Dusche um die mentale Superkompensation zu genießen.
Manchmal ist es nicht schwerer als gedacht, die Zeiten zu wählen, bei denen die Familie am wenigsten betroffen ist … aber dann muss man eben Rahmenbedingungen akzeptieren die man nicht ändern kann. Schlussendlich rede ich mir jetzt ein, dass ich nun bestens auf den echten Herbst vorbereitet bin … mental und so ;-)
Ich verstehe das total – als wäre es nicht schon genug Aufwand, seine Lauf-(oder Sport)einheiten um den Alltag zu planen, so wird es durch das herbstliche Wetter noch weiter erschwert. Toll bist Du trotzdem hinausgegangen – Schweinehund dressieren finde ich einen gelungenen Ausdruck!
Liebe Grüsse
Ariana
Es ist ja immer nur eine Gewöhnungssache, in ein paar Wochen lachen wir sicher über das läppische Spätsommerwetter ;-)