Das gilt für mich, für Berlin, für alle da draußen, die die Reise zum Berlin Marathon antreten. Egal ob und wie bereit ihr seid, ich komme.
Mein Weg zum Berlin Marathon war ein ganz schönes auf und ab. Während ich schon am Haspa Marathon 2014 einfach gescheitert bin, ging ich diesmal wieder durch das Tal der Tränen. Ich war heiß, ich trainiert gut, der Frühling war genial. Die Events im Sommer waren einmalig aber dann kam es eben anders als gedacht.
Die Verletzung schleicht sich langsam wieder aus, aber sie ist noch spürbar. Die letzte Planmässige Einheit lief ich am 27.8. und würde ich nur nach logischen Gesichtspunkten entscheiden, würde ich mir ein nettes Wochenende in Berlin gönnen und den Lauf sausen lassen.
Aber ich habe in den letzten 11 Monaten mehr trainiert als nur meinen Körper. Die wichtigste Lehreinheit erhielt ich in den letzten 8 Wochen.
Als klar war, dass der Umzug anstand redete ich mir noch ein, dass das alles klappen kann. Das war natürlich Quatsch. Wir behaupten immer, wir trainieren neben Familie und Job, aber in Wirklichkeit versuchen wir alles unser Leben so zu arrangieren, dass es klappen kann.
Einen Umzug kann man nicht planen, das musste Energie und Zeit kosten.
Wahrscheinlich bin ich hier und heute genau so müde, wie ich es nach voll durchgezogenem Plan wäre, aber aus anderen Gründen. Glücklicherweise fügt sich aber so langsam alles.
Die Belastung im privaten wird weniger, mein Geläuf hat sich beruhigt und die Vorfreude hat mich die ganze Woche beflügelt.
Der heutige Arbeitstag hat meinen Akku kräftig geleert, vor allem weil mir aktuell das Laufen fehlt. Deswegen freue ich mich so unbändig auf Berlin. Egal was passieren wird und egal wie es weh tun wird (und es wird!).
Laufen ist für mich mein kleiner Heimathafen aus dem ich meine Energie schöpfe, mein Schiff liegt fast auf dem trockenen und Sonntag hoffe ich auf die Flut. Die Flut der Eindrücke, der Endorphine.
Aktuell spricht gar nichts mehr dafür, den Lauf abzublasen. Ich habe meine Erwartungen ausgeblendet und mich auf die Lauflust fokussiert, das Wetter wird traumhaft, ich freue mich auf viele nette Lauf- und Twitterfreunde und auf ein tolles Wochenende mit meiner Familie.
Diese Woche lief ich nochmals 10km einfach so – und es fühlte sich so unglaublich gut an, so unglaublich locker und ich war danach absolut happy. Genau deswegen tue ich das alles.
Nach dem Troubel, nach dem Marathon fängt so langsam wieder das ruhige Leben an und ich freue mich, dass der Sport wieder den Weg zurück zu mir findet. Mein Schweinehund ist nicht wirklich stark … denn ich will laufen, ich will raus, ich will radfahren und …
ich will Marathon laufen
Und ich werde es tun, Sonntag! In Berlin!
Oder es in den Worten eines Hauptsponsors zu sagen:
Impossible is (fucking!) nothing! (Baby!!)
Ehrlich? Das hört sich so an, als ob du Marathon ähnlich wie die 10km abspulen wirst. Vielleicht gar nicht so schlecht, ohne ehrgeizige Erwartungshaltungen an den Start zu gehen.
Ich nehme mal an, du hast dir keine Zielzeit vorgenommen und läufst einfach deine Wohlfühlpace, oder?
Vielleicht einen Ticken schneller als Wohlfühlpace. Ich laufe in der Pace an in der meine Hüfte gut mit macht. Aber ein zeitziel gibt es nicht mehr. Ankommen, Spaß haben und gut – Kraft für Bolzereien jenseits der 30km fehlt eh, warum dann also unnötig Leid provozieren.
Mein Glückwunsch zum Entschluss, alle Zeitziele fahren zu lassen. Genauso habe ich 2013 in Berlin gemacht, da meine persönliche Situation damals ebenfalls keine Bestzeiten zu ermöglichen schien. Belohnt wurde ich mit einem wunderbaren Genuss-Marathon (http://daspulsmesser.blogspot.de/2013/09/ikognito-zum-berlin-marathon.html).
Ich wünsche dir ganz viel Freude bei dieser besonderen Laufveranstaltung!
Viele Grüße