Manchmal kommen Dinge einfach anders, als gedacht. So ging es mir beispielsweise auch bei der 110km Sportler Tour der Euregio Radl Tour, die vom RC Pfeil Hof ausgerichtet wird.
Diese Veranstaltung hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm. Über Facebook habe ich gesehen, dass sie dieses Wochenende stattfindet. Da bezüglich Radsport hier in Oberfranken eher wenig los ist, habe ich die Veranstaltung letztlich auf meiner Facebook Page geteilt. Nur wenige Minuten später ruft mich meine Frau an und meinte, dass ich da ja sicher teilnehmen wolle.
Nun hat man als Ehemann gelernt, dass es manchmal besser ist, seiner Frau nicht zu widersprechen. Ich glaube, wir sind uns einig, DAS war genau der richtige Zeitpunkt. Eine Woche vor dem Zugspitz Basetrail XL sollte zwar so langsam die Tapering-Phase eingeleitet werden, aber Tapering ist ja höchst individuell.
Und nachdem ich mich erst gar nicht anmelden wollte, wollte ich dann heute auch gar nicht weiter drüber bloggen. Mein zufriedenes Grinsen auf der Heimfahrt hat mich allerdings selbst überzeugt. Diese Veranstaltung hat eine Erwähnung und einen Blog verdient.
23. Euregio-Radl-Tour 2015
Die Euregio-Radl-Tour hat eine große Tradition in Hof (wie übrigens auch der ausrichtende Verein RC Pfeil Hof). Für Rennrad-Freunde bietet die RTF zwei Strecken. Einmal die „Light-Tour“ mit 70km und etwa 1.100 Höhenmetern sowie die „Sportler-Tour“ mit 110km und etwa 1.800 Höhenmetern.
Die Strecken sind relativ deckungsgleich. Bis zur ersten Verpflegungsstelle sind sie gleich, dann zweigt die längere Tour eine Runde ab, um wieder auf die Light-Tour zu stoßen.
Die Anmeldung für Voranmelder kostet 8,00 EUR und beinhaltet neben einem Begrüßungsgeschenk (eine Dose Sprüh-Öl) auch einen Gutschein für ein Getränk nach Wahl und ein Paar Bratwürsten/ein Steak. Für eine RTF geht das absolut in Ordnung.
Nachdem ich mich angemeldet hatte, blickte ich die letzten Tage etwas angestrengt die Wetter-Apps und Websites an. Für dieses Wochenende war immerhin auch in Hochfranken Gewitter gemeldet. Glücklicherweise hat sich das im Laufe des Samstags alles verzogen.
Eine RTF wie aus dem Lehrbuch (für Radverrückte)
Nachdem mein Wecker mal wieder viel zu früh geklingelt hat und ich mich aus dem Bett gequält habe (ich brauche nach dem Basetrail unbedingt ein paar ruhigere Sporttage und Regeneration) musste ich mich erst mal mit 3 großen Tassen Kaffee abfüllen, um überhaupt in Schwung zu kommen.
Glücklicherweise war das Fahrrad schon im Auto und die meisten Sachen bereit. Während ich beim Laufen eine 1A Routine parat habe, vergesse ich beim Radfahren gerne mal etwas wie z.B. das Getränk (Altstadtrennen) oder den Pulsgurt (MSR300). Eines gleich Vorneweg – auch diesmal habe ich etwas vergessen.
Während ich im Halbschlaf den Frühstückstisch für den weniger bekloppten Teil meiner Familie vorbereitet habe, verdrücke ich ein Nutella-Brötchen Light und packe den Rest noch ein.
Auf dem Weg nach Hof zeigt sich das Sonntagswetter von seiner besten Seite. Selbst im „Sibirien Oberfrankens“ (auch bekannt als Hof an der Saale) sind es morgens schon 18°C. Der Gedanke, dass ich mich vielleicht besser eingecremt hätte, kommt da aber schon zu spät (soviel zum Thema vergessen).
Punkt 9 geht es auf die Runde – es sind eine Menge gut gelaunter Rennradler vor Ort. Eine ausgiebige Beschreibung spare ich mir diesmal, ich lasse erst mal ein paar Bilder sprechen.
Nach 23 Jahren wurde für dieses Jahr die Strecke komplett neu überarbeitet. Der Schwerpunkt der Strecke liegt auf dem Frankenwald und das hat der Strecke wirklich sehr gut getan. Einige Streckenabschnitte kannte ich bereits aus dem Frankenwald Radmarathon, an dem ich auch dieses Jahr wieder teilnehmen möchte. Dann aber meist in die andere Fahrtrichtung.
Dennoch die Strecke war wunderbar ausgewählt und super beschildert. An (fast – dazu gleich mehr) keiner Stelle blieben Fragen offen. Zudem wurden die GPX-Files vorab auch zum Download angeboten, was ich gerne wahrgenommen habe. Vor allem das Höhenprofil auf dem Garmin Edge 510 habe ich mehr als einmal genutzt – kann man damit doch gut den Krafteinsatz planen.
Die Strecke führt zum sehr großen Teil auf abseits gelegenen Straßen oder nur sehr sehr kurz auf Hauptverkehrsstrecken. Teilweise geht es auch über holprige Radwege, aber im Frankenwald sollte man damit rechnen. Wer mit einem brettharten Renner unterwegs ist, muss da ggf. etwas mehr leiden.
Was mir noch an der Streckenführung gefallen hat, ist die Abwechslung in den Anstiegen und den Abfahrten. Nie war die Strecke zu knackig – auch wenn es bei den sommerlichen Temperaturen teilweise zäh wurde – und nie war sie in irgendeiner Form langweilig. Die Planung führte auf der 110km Tour 2x an der Versorgungsstelle vorbei – was bei dieser Länge auch absolut ausreichend ist.
Allerdings war der Abzweig der beiden Touren vor der Verpflegung angeschrieben und keiner – einschließlich mir – hat sich gemerkt, wo es weiter geht. In einer großen Gruppe sind wir somit erst mal in die falsche Richtung gefahren, so kamen 3km mehr auf den Tacho.
Apropos Gruppe – die Gruppe, in der ich mich eingefunden hatte, war auch sehr angenehm. Gutes Tempo, gute Stimmung … das hat richtig Spaß gemacht. Vor allem die Aufholjagd auf den letzten 3km, um den am letzten Anstieg enteilten Teil der Gruppe wieder einzuholen. Mit belgischem Kreisel macht das eine (schmerzhafte) Gaudi.
Nach gut 4h Fahrtzeit rolle ich auf jeden Fall mit einem fetten Grinsen ins Ziel und freue mich, dass mich meine Frau quasi „gezwungen“ hat mitzufahren.
Tolle Tourenplanung, spitzen Wetter, prima Mitfahrer … und am Ende ein Weizen und ein Steak. Rennradfahrerherz was willst Du mehr.
http://www.mittelfrankencup.de/
mach das! ;o) ;o)
letztes Jahr jeden (außer CTF/MTB) mitgefahren – kannst ja mal auf Strava schaun bei mir.. 2017: 30.4. / 14.5. / 28.5. / 25.6. / 5.7. / 16.7. / 30.7. / 10.9. –